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VIE Space Hub: Zwei Start-ups stärken Österreichs Rolle in der Raumfahrt

Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG, Carsten Scharlemann, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Alexander Reissner und Martin Novak. Foto: Anna Kindlmann
Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG, Carsten Scharlemann, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Alexander Reissner und Martin Novak. Foto: Anna Kindlmann

Start-ups als Impulsgeber für die Raumfahrtindustrie

Der Flughafen Wien-Schwechat dient längst nicht mehr nur als Verkehrsknotenpunkt, sondern entwickelt sich zunehmend zu einem Innovationsstandort für Zukunftstechnologien – insbesondere in der Raumfahrt. Mit der Gründung des VIE Space Hub wurde im Frühjahr 2024 ein klares Signal gesetzt: Österreich möchte bei der Entwicklung der globalen Raumfahrtindustrie eine aktivere Rolle spielen. Nun haben zwei vielversprechende Start-ups – GATE Space und R-Space – ihren Sitz in den Cluster verlegt. Damit wächst der Weltraumcluster in Schwechat und unterstreicht die Ambition, nicht nur Startplatz, sondern auch Mitgestalter der Raumfahrt zu sein.

Im Rahmen einer Pressekonferenz am Flughafen wurden die Unternehmen vorgestellt. Begleitet von großem Medieninteresse betonten sowohl die Unternehmensgründer als auch Vertreter:innen des Landes Niederösterreich die Bedeutung des Standorts und der Branche. Für das Zentrum für Risiko- und Krisenmanagement (ZRK), das sich im Rahmen der Vienna Space Security Conference (VSSC) mit sicherheitsrelevanten Aspekten der Raumfahrt beschäftigt, sind solche Entwicklungen von besonderem Interesse: Sie zeigen, wie wirtschaftliche Innovationskraft und sicherheitspolitische Relevanz ineinandergreifen können.

Wirtschaftsmotor Weltraum – mit Verantwortung wachsen

Mit einem Fördervolumen von 2,5 Millionen Euro unterstützt das Land Niederösterreich gezielt Raumfahrtprojekte und schafft damit ein stabiles Fundament für junge Unternehmen in einem hochspezialisierten Umfeld. „Der Wettbewerb wird härter“, betont Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner – insbesondere mit Blick auf internationale Märkte und die Gefahr, dass vielversprechende Start-ups von den USA abgeworben werden könnten.

Daher geht es nicht nur um finanzielle Unterstützung, sondern auch um Zugang zu Technologie, Netzwerken und internationalen Projekten. Der VIE Space Hub bietet genau diesen Rahmen – und macht sichtbar, wie durch gezielte Förderung eine kritische Masse an Kompetenz vor Ort aufgebaut werden kann. Für das ZRK ist das auch ein Modellfall für Resilienz durch Innovationsförderung.

Raumfahrt greifbar machen: Forschung, Praxis und Alltag

GATE Space entwickelt chemische Antriebssysteme für Satelliten – ein hochkomplexes Thema, das dennoch unmittelbar nachvollziehbar wird: Der Vergleich mit flexiblen Motoren für Fahrzeuge zeigt, wie Satelliten durch diese Technologie gezielt navigiert und vor Kollisionen geschützt werden können. R-Space hingegen konzentriert sich auf den Bau modularer Satellitenplattformen, die sowohl für kommerzielle als auch wissenschaftliche Einsätze genutzt werden können. Beide Unternehmen nutzen die neue Infrastruktur im VIE Space Hub, um in der Airport City Forschungslabore zu betreiben, Prototypen zu testen und Innovationen voranzutreiben.

Doch Raumfahrt bleibt nicht länger ein exklusives Feld für Fachleute: Ein geplanter Makerspace ab Herbst 2025 soll es weiteren Start-ups und der interessierten Öffentlichkeit ermöglichen, aktiv an Entwicklungen teilzunehmen. Für das ZRK bedeutet dies eine wichtige Öffnung: Raumfahrtsicherheit ist nicht nur eine Frage militärischer oder staatlicher Strategien, sondern betrifft auch zivilgesellschaftliche Beteiligung, Bildung und technologische Breitenförderung.

Eine der geschaffenen Laborräumlichkeiten im VIE Space Hub, wo Start-ups wie GATE Space ihre Anwendungen entwickeln können. Foto: Anna Kindlmann
Eine der geschaffenen Laborräumlichkeiten im VIE Space Hub, wo Start-ups wie GATE Space ihre Anwendungen entwickeln können. Foto: Anna Kindlmann

Die Vienna Space Security Conference als Plattform der Zukunft

Der Ausbau des VIE Space Hub ist nicht nur eine wirtschaftliche Erfolgsmeldung – er hat auch strategische Bedeutung. Die Vienna Space Security Conference (VSSC), als internationale Plattform des ZRK, widmet sich unter anderem der Frage, wie sich Raumfahrtinfrastruktur sicher, nachhaltig und im Einklang mit internationalen Normen entwickeln lässt. Die enge Verbindung von Forschung, Wirtschaft, Sicherheit und internationaler Zusammenarbeit zeigt sich am Standort Schwechat besonders deutlich.

In einer Welt, in der Satellitentechnologie, Weltraumkommunikation und Orbitalinfrastruktur für zivile wie militärische Anwendungen immer wichtiger werden, ist es entscheidend, dass auch kleinere Staaten wie Österreich strategisch agieren. Der VIE Space Hub ist ein Schritt in diese Richtung – ein Modell für innovationsgetriebene Raumfahrtpolitik mit Weitblick.

Starkes Zeichen

Mit dem VIE Space Hub setzt Österreich ein starkes Zeichen für die Zukunft der Raumfahrt. Zwei neue Start-ups zeigen, welches Potenzial in Forschung, Technik und Unternehmergeist steckt. Für das ZRK und die Vienna Space Security Conference ist das ein weiterer Beleg dafür, dass Raumfahrtsicherheit und Innovationsförderung Hand in Hand gehen müssen – für eine resiliente, zukunftsfähige Gesellschaft im Orbit und auf der Erde.