Neue Vorbilder für eine neue Raumfahrtgeneration
Die Robotikforscherin Rabea Rogge hat Geschichte geschrieben: Als erste deutsche Frau flog sie im Rahmen der Mission „Fram2“ vier Tage lang in einer Dragon-Raumkapsel durchs All – 55 Mal umkreiste sie dabei die Erde und vor allem ihre Pole. Dieser Flug war nicht nur ein technologischer Meilenstein, sondern auch ein symbolträchtiger Schritt für mehr Diversität und Zukunftsvisionen in der Raumfahrt.

Ihr erklärtes Ziel: Menschen – insbesondere junge Frauen – zu inspirieren, sich mit Technologie, Wissenschaft und Raumfahrt auseinanderzusetzen. Für Rogge steht fest: „Menschen sollten den Mut haben, zu träumen und diese Träume auch zu verwirklichen.“ Die Botschaft ihrer Mission ist damit weit mehr als ein persönlicher Erfolg – sie ist ein Aufruf zur aktiven Mitgestaltung unserer Zukunft im All.
Forschung in Schwerelosigkeit: Raum für neue Erkenntnisse
Rogges Aufenthalt im Orbit war mehr als ein symbolischer Akt: Ihre wissenschaftliche Arbeit an Bord der Raumkapsel zeigt, wie wertvoll bemannte Raumfahrt für Forschung und Technologie ist. Überraschend für Rogge war, wie schnell sich der Körper an die Schwerelosigkeit anpasst – innerhalb eines Tages konnte die Crew problemlos in der Kapsel arbeiten.
Die Robotikerin betonte zudem, wie faszinierend es sei, mit einem Raumschiff zu fliegen, das nahezu autonom navigiert. Aus ihrer Sicht öffnet die Automatisierung neue Wege, um Raumfahrt breiteren Gesellschaftsschichten zugänglich zu machen: „Wenn wir das erreichen, können wir alles erreichen.“ Ihre Perspektive als Wissenschaftlerin unterstreicht die Chancen, die aus der Verbindung von Automatisierung, künstlicher Intelligenz und bemannter Raumfahrt entstehen.
Die Pole der Erde – ein Blick auf ein fragiles Wunder
Besonders eindrucksvoll schildert Rogge ihre Eindrücke der Polarregionen. Entgegen aller Erwartungen sei die Landschaft dort nicht nur weiß, sondern farblich und strukturell unglaublich vielfältig: „Es sieht aus wie auf einem anderen Planeten.“ Sie beschreibt riesige Eisspalten, das Packeis, die tektonischen Brüche und die schier unendliche Weite des Arktischen Ozeans. Für sie waren die Pole „der schönste Teil der Erde“.
Diese Aussage trifft auch den Kern eines der Hauptanliegen der Vienna Space Security Conference (VSSC): Der Blick auf die Erde aus dem All ist nicht nur faszinierend – er ist auch Mahnung. Mahnung zum Schutz unseres Planeten und zur friedlichen Nutzung des Weltraums. Der Perspektivenwechsel durch solche Missionen kann den internationalen Dialog über Verantwortung, Nachhaltigkeit und Sicherheitsfragen in der Raumfahrt entscheidend bereichern.
Inspiration für Wissenschaft und Sicherheit im All
Die Vienna Space Security Conference (VSSC), die vom Zentrum für Risiko- und Krisenmanagement (ZRK) initiiert wurde, entstand aus dem Gedanken, sicherheitspolitische, wissenschaftliche und technologische Entwicklungen im Weltraum miteinander zu verknüpfen. Vor dem Hintergrund potenzieller Bedrohungen wie der Stationierung von Waffen im All, wie zuletzt durch russische Aktivitäten diskutiert, gewinnt der zivilgesellschaftliche und friedliche Aspekt der Raumfahrt zunehmend an Bedeutung.
Missionen wie jene von Rabea Rogge zeigen eindrucksvoll, dass es im Weltraum nicht nur um geopolitische Interessen geht, sondern um wissenschaftliche Kooperation, Bildung, Inspiration – und um den verantwortungsvollen Umgang mit unserer technologischen Zukunft. Dass Raumfahrt auch Raum für Menschlichkeit, Visionen und Diversität bietet, macht Rogge mit ihrer klaren, bodenständigen Art deutlich. Die Vienna Space Security Conference sieht hierin auch einen Schlüssel zur Förderung resilienter, nachhaltiger Strategien für den Weltraum.
Ein starkes Argument
Rabea Rogges Flug ins All war weit mehr als ein technisches Abenteuer. Er war ein Symbol für Fortschritt, Verantwortung und die Kraft des Vorbilds. Für das Zentrum für Risiko- und Krisenmanagement ist klar: Solche Missionen sind ein starkes Argument für die Förderung eines sicheren, friedlichen und inklusiven Weltraums. Die VSSC bietet dafür den internationalen Rahmen – denn Raumfahrt ist längst mehr als Technologie. Sie ist Teil unserer gemeinsamen Zukunft.