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ZRK-Positionspapier: Strategische Resilienz als zukunftsweisendes Konzept

Strategische Resilienz
Bild: KI generiert mit midjourney

Resilienz als strategisches Steuerungsinstrument

Das Zentrum für Risiko- und Krisenmanagement (ZRK) hat gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Sicherheitspolitik (CCSP) ein neues Positionspapier mit dem Titel „Strategische Resilienz“ veröffentlicht. Darin wird Resilienz nicht nur als kurzfristige Reaktion auf Krisen verstanden, sondern als umfassendes, strategisches Steuerungstool für Organisationen und staatliche Institutionen.

Die Autoren Christian Paul, Johannes Göllner, Helmut Pisecky und Susanne Ludescher – alle Mitglieder des CCSP – fordern, den Begriff der „Strategischen Resilienz“ klar zu definieren und zu etablieren. Gerade im Umfeld wachsender globaler Unsicherheiten wird Anpassungsfähigkeit zu einem entscheidenden Wettbewerbs- und Überlebensfaktor für Organisationen, Gesellschaften und Staaten.

Von organisationaler zur strategischen Resilienz

Das Papier betont, dass Resilienz weit mehr ist als ein fester Werkzeugkasten. Sie muss als Fähigkeit verstanden werden, die durch klare Strategien, antizipierendes Handeln und die Flexibilität von Führungskräften und Mitarbeiter*innen gestärkt wird. Dabei stützt sich das Papier auf wissenschaftlich fundierte Modelle wie den Resilienz-Zyklus von Holling & Gunderson und ergänzt diese um Erkenntnisse aus der aktuellen geopolitischen Lage.

Ein zentrales Anliegen des Positionspapiers ist es, die organisationale Perspektive auf eine gesamtheitliche, systemische Betrachtung auszuweiten. Der Staat allein kann zukünftige Krisen nicht bewältigen. Es braucht die Einbindung privatwirtschaftlicher Akteure und gesellschaftlicher Kräfte in ein übergeordnetes Resilienzsystem.

Strategische Resilienz als integriertes Managementsystem

Das ZRK schlägt die Entwicklung eines integrierten Managementsystems (IMS) für strategische Resilienz vor, das bewährte Instrumente aus Risiko-, Prozess-, Qualitäts- und Sicherheitsmanagement zusammenführt. Im Zentrum steht eine holistische Business Impact Analyse (BIA), ergänzt durch klassische Strategieprozesse wie SWOT-Analysen.

Durch diese umfassende Herangehensweise sollen sowohl öffentliche als auch private Organisationen in die Lage versetzt werden, nicht nur auf Krisen zu reagieren, sondern aktiv widerstandsfähige Strukturen aufzubauen und sich an veränderte Rahmenbedingungen flexibel anzupassen.

Nächste Schritte: Enquete und D-A-CH-Initiative

Um die Thematik weiter voranzutreiben, plant das Kompetenzzentrum für Sicherheitspolitik des ZRK im Jahr 2025 eine Enquete zum Thema „Strategische Resilienz“, bei der Entscheidungsträger*innen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zusammenkommen sollen. Ziel ist es, den Begriff weiter zu schärfen, zu positionieren und konkrete Maßnahmen zur Förderung strategischer Resilienz zu entwickeln.

Darüber hinaus wird eine D-A-CH-Arbeitsgruppe initiiert, die ein Grünbuch zur Strategischen Resilienz erarbeiten soll. Damit soll eine länderübergreifende Perspektive geschaffen werden, um das Thema im deutschsprachigen Raum nachhaltig zu verankern.

Parallel arbeitet das ZRK an der Entwicklung eines neuen, hochschulgeprüften Kontaktstudiums zum „Resilienz Manager“, das Fach- und Führungskräften das notwendige Wissen zur Implementierung strategischer Resilienz in ihren Organisationen vermitteln wird.

Handlungsbedarf und Chancen

Das Positionspapier zeigt deutlich: Angesichts wachsender globaler Bedrohungen und struktureller Unsicherheiten ist der Aufbau strategischer Resilienz kein optionales Ziel mehr, sondern eine Notwendigkeit. Es bietet Organisationen und Staaten die Chance, krisenfester, adaptiver und zukunftsfähiger zu werden.

Das Zentrum für Risiko- und Krisenmanagement setzt sich mit Nachdruck dafür ein, den Begriff der „Strategischen Resilienz“ weiterzuentwickeln, zu definieren und zur Grundlage moderner Sicherheits- und Organisationspolitik zu machen.

Hier können Sie das vollständige Positionspapier inkl. der Beilagen herunterladen: