KOMPETENZZENTRUM: CCSTIE | Competence Center for Society, Technology and Innovation
Dieses Kompetenzzentrum versteht sich als Interdisziplinäre Plattform um die Themen Soziologie, Psychologie, Technologie, Innovation miteinander ganzheitlich in Wechselbeziehung zu stellen und daraus entstehende Paradigmen realistisch umsetzbar zu machen.
Die Herausforderungen, vor denen die Welt heute steht, sind weitaus größer als die Auswirkungen der Erfindung der Telefonie. Die Digitalisierung wird die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Politik grundlegend verändern. Prognosen sind schwierig; zu viele Unwägbarkeiten können einschneidende Auswirkungen nach sich ziehen.
Doch heute werden die Weichen gestellt. Unzählige Wissenschaftler und Forscher zerbrechen sich den Kopf darüber, wer wann und wo welche Stellhebel ansetzen und betätigen müsste, um die Entwicklung in geordnete Bahnen zu lenken – zum Wohl der zukünftigen Menschheit.
Diese Herausforderungen und damit verbundenen Fragestellungen sind:
- Technologie übernimmt immer mehr komplexe Aufgaben unserer Gesellschaft,
Wie wirkt sich das auf Zusammenleben, Leadership, Strategie, Kommunikation, Bildung und vieles mehr aus?
- Künstliche Intelligenz bereitet sich vor, der nächste Quantensprung in der Evolution des Menschen zu werden.
Welche Strategien entwickeln wir als Mensch neben einem hochintelligenten Kollektiv zu koexistieren und nicht „Sklave“ dieses zu werden.
- Aktuell wird Bildung oft mit Grundwissen verwechselt, es zeichnet sich ab, dass sich durch die immer schnelleren Handlungsweisen unserer Gesellschaft und der genutzten Technologien dem immensen Zuwachs an Komplexität auch Bildung neu definiert werden muss.
Wie muss Bildung für eine digitalisierte Welt im Einklang zwischen Technologie und Menschlichkeit neu definiert werden, wie kann diese zum Wohl einer lebensqualitativen digitalisierten Gesellschaft umgesetzt werden
- Unter der Annahme das künstliche Intelligenz unseren Alltag maßgeblich definiert, ist eine nachhaltige Strategie für unser neues gemeinschaftliches Zusammenleben notwendig.
Wie kann diese Entwicklung psychologisch und soziologisch fundiert werden, um auf dem Weg in diese neue Ära gesellschaftliche Konflikte zu vermeiden
Wie kann eine daraus resultierende Bildungsmüdigkeit verhindert werden, um unsere emotional chaotische Innovationsfähigkeit unserer Spezies zu erhalten.
In der weltweiten Delphi-Studie «Arbeit 2050» (2016) haben sich Organisationen und Stiftungen des «Millennium Project» intensiv mit den Aussichten und Folgen der neuen Technologien beschäftigt; das Update von 2019 entwickelt aus neuen Umfrageergebnissen drei Szenarien, um mögliche Entwicklungen aufzuzeigen:
- Szenario 1: Fast alles wird gut.
Gegen das Jahr 2050 beginnt der Übergang in eine Wirtschaft der Selbstaktualisierung und Selbstverwirklichung. Ein geschichtlich einmaliger Wandel – weg von menschlicher Arbeit und menschlichem Know-how hin zu Maschinenarbeit und -wissen. Die Menschheit ist davon befreit, zum Broterwerb und aus Gründen der Selbstachtung einer Arbeit nachgehen zu müssen Eine nachhaltige Weltwirtschaft deckt die Grundbedürfnisse fast aller Menschen und bietet den meisten einen gehobenen Lebensstandard. Ermöglicht wird das zum einen durch die flächendeckende Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens, finanziert durch Steuern auf Finanztransaktionen, Umweltbelastungen, Roboter und neue Technologien sowie durch die Schliessung von Steueroasen.
- Szenario 2: Es ist kompliziert.
Das «Great Brain Race», der Kampf der Universitäten um die hellsten Köpfe für ihre Forschungsinstitute, schafft ab 2020 die Basis für die Entwicklung einer menschenähnlichen künstlichen Intelligenz. Dazu kommt ab 2030 die Einführung von Quantencomputern in der Cloud. Durch die Technologisierung verstärkt sich die Arbeitslosigkeit; Selbstständigkeit wird allgemein erstrebenswert. Etwa einer Milliarde Menschen fällt diese Umstellungsphase deutlich schwerer als dem Rest. Die Einführung verschiedener Formen des Grundeinkommens verhindert jedoch die befürchteten sozialen Unruhen. Innovationen in der Altersforschung führen weltweit zum langsamen Verschwinden des Leitbilds Ruhestand.
- Szenario 3: Turbulenzen und Verzweiflung
Die «egoistische» Wirtschaftspolitik des frühen 21. Jahrhunderts mit ihrer Konzentration auf willkürlich und mutwillig initiierte Konflikte wird völlig überrascht vom Tempo, mit dem um 2030 neue Technologien Arbeitsplätze und Unternehmen zerstören. Diese Problematik ist den Entscheidungsträgern zwar schon seit Mitte der 2010er Jahre bekannt, doch die lokale wie weltweite politische Lagerbildung verschlimmert sich weltweit in einem Mass, das ab Mitte der 2020er Jahre einen konstruktiven Diskurs über Wirtschaftspolitik unmöglich macht. Wohlstandsgefälle und Vermögenskonzentration nehmen weiter zu. Immer weniger Menschen werden zur Erbringung von Dienstleistungen bzw. Produktion von Waren gebraucht. Man hört nur noch auf die eigene Internet-Community, die Einstellungen und Vorurteile bestätigt. Wichtige Entscheidungen werden Jahr um Jahr aufgeschoben, darunter leiden Bildung, Wirtschaft und sozialer Zusammenhalt.
Motiviert von dieser Studie setzt sich das Kompetenzzentrum als Ziel einen psychologischen, soziologischen, ethischen und wirtschaftlichen Brückenbau zu ermöglichen, um die Zusammenarbeit zwischen Aufbau neuer Gesellschafts-, Technologie- und Wirtschaftsmodellen zu beschleunigen und die unterschiedlichen Motive und Arbeitsweisen der einzelnen Disziplinen zu synchronisieren und in einen effizienten Einklang zu führen.
Die Aufgaben des Kompetenzzentrums umfassen:
- Positionieren des Kompetenzcenter als sichtbaren, zugänglichen, verlässlichen und glaubwürdigen Dirigenten einer ethischen und digitalen Zukunft und Entwicklung neuer Wertschöpfungsketten.
- Analyse und Konzeption neuer Strategien
- Identifizieren und laufendes Evaluieren von (neuen) gesellschaftlichen und technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen
- Methodenentwicklung zur Umsetzung von technologischen, soziologischen, psychologischen und wirtschaftlichen Strategien
- Forschung und Entwicklung im Themenbereich und Wissenstransfer
- Erarbeiten und Verbreiten von Best Practices auf wissenschaftlicher Basis durch Forschen, Publizieren und Organisieren/Teilnehmen an Kongressen, Symposien und Seminaren
- Pflege einer internationalen Community aus allen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Disziplinen, um die Entwicklung und das Wirken dieses Kompetenzzentrums stetig voranzutreiben.