ZENTRUM FÜR RISIKO- & KRISENMANAGEMENT
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Im Risikomanagement ist es wichtig potentielle Risiken zu kennen, diese einschätzen zu können und die Ursachen zu identifizieren. Zur Risikoidentifikation gibt es viele verschiedene Möglichkeiten und auch die Bewertung von einfachen, multiplen und komplexen Ereignissen bzw. Ereignis-Portfolios und den daraus abgeleiteten Risiken kann mithilfe verschiedener Tools durchgeführt werden. Je nachdem wie hoch die Risikobereitschaft eines Unternehmens ist, kann es Risiken zulassen oder durch geeignete Maßnahmen versuchen, die Verwirklichung von Risiken bzw. das Auftreten von Fehler zu reduzieren. Sind die abgeleiteten Maßnahmen ungeeignet, können Fehler mit einer höheren Eintrittswahrscheinlichkeit auftreten. Treten diese Fehler auf, ist es wichtig, die Ursachen zu erkunden. Flugzeugunfälle werden zum Beispiel zu 75% durch menschliche Fehler verursacht, in der Medizin wird dieser Prozentwert auf ca. 70-80% geschätzt. In vielen Publikationen werden diese menschlichen Fehler den handelnden Menschen bzw. human factors zugeschrieben.
Doch was versteht man unter human factors?
Oft werden human factors als Synonym für human errors verwendet. Diese Sichtweise hat aber den großen Nachteil, dass sie sich auf menschliches Versagen beschränkt und es schnell zur Bestrafung bzw. Bloßstellung Einzelner kommt und nicht das System als Ganzes betrachtet und analysiert wird. Durch eine derartige Betrachtung werden die Ursachen für Fehler oft falsch eingeschätzt. In weiterer Folge können keine wirksamen und geeigneten Maßnahmen abgeleitet werden, um die Risiken, die in Verbindung mit human factors gesehen werden, zu verhindern. Deshalb wird der Begriff human factors in der aktuellen wissenschaftlichen Literatur weiter gefasst. Ganz generell wird unter human factors die Wechselwirkung zwischen Menschen, Technik und Organisationen verstanden. Dieses soziotechnische System wird als MTO Dreieck bezeichnet. Je nach wissenschaftlicher Orientierung wird dabei der Forschungsschwerpunkt auf unterschiedliche Aspekte gelegt.
Aus Sicht der Psychologie wird der Fokus dabei auf den Menschen mit seinen Eigenschaften, Merkmale und Fähigkeiten gelegt. Aus dieser Perspektive sollen die technische Gestaltung von Arbeitssystemen (z.B.: Geräte, Materialien, Arbeitsplätze…) und die Organisation der Arbeit (z.B.: Arbeitsaufgaben, Arbeitsprozesse, die Organisationsstruktur…) auf die kognitiven, psychischen, physischen und sozialen Eigenschaften der Menschen angepasst werden. Durch die Integration von Mensch, Technik und Organisation sollen Arbeitssysteme entstehen, die die human factors so berücksichtigen, dass Menschen gesund, zufrieden und vor allem auch sicher arbeiten können und Risiken minimiert werden können.
Deshalb sind human factors ein besonders relevanter Hebel, um Risiken zu erkennen und zu managen!
Ziel des Fachbereichs ist es:
Mögliche Themen, die im Rahmen dieses Fachbereichs behandelt werden: